Flow

Der Begriff Flow ist abgeleitet aus dem Englischen „to flow“, was so viel bedeutet wie „fließen“ oder „strömen“. Übertragen auf das menschliche Erleben sind damit Zustände gemeint, in denen es „total gut läuft“. Aufgaben gehen leicht von der Hand und man versinkt vollkommen im Prozess der Handlung.

Unter Flow verstehen wir also das tiefe, völlige Aufgehen in einer Tätigkeit – verbunden mit hoher Konzentration und großem Engagement. Dabei steht die Tätigkeit völlig im Mittelpunkt des Geschehens. Das Tun an sich ist dabei schon sinnstiftend und bringt eine*n in einen Zustand hoher Selbstwirksamkeitserfahrung. Alle mentalen und körperlichen Ressourcen sind aktiv und auf die Aufgabe gerichtet.

Flow-Erleben kommt somit zustande, wenn eine Aufgabe oder Tätigkeit mit einem Gefühl der Begeisterung und mit vollem Tatendrang kombiniert ist. Dies kann z. B. die Vorbereitung auf einen Langstreckenlauf (runners high), das Vertiefen in eine spannende Aufgabe oder in ein interessantes Thema, die Zubereitung eines leckeren Essens, das Malen, Singen, Tanzen oder das Spielen eines Instrumentes, das Wandern, die Gartenarbeit oder auch Sex sein.  Diese Liste lässt sich um viele Aufgaben und Aktivitäten fortsetzen.

Bekannt geworden ist der Begriff über die Flow-Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi Mitte der 1970er Jahre. Die exakte „Passung von Mensch und Aufgabe“ ist dabei Voraussetzung für eine gelingende Aktivität mit Flow-Erleben. „Als flow beschreiben Menschen ihren seelischen Zustand in Augenblicken, wenn das Bewusstsein harmonisch geordnet ist und sie etwas um der Sache selbst willen tun“ (Csikszentmihalyi, Flow, S. 23).

Im Kontext der Arbeit entwickelt sich Flow, wenn die Tätigkeit als erfüllend, beglückend, sinnstiftend erlebt wird. Die Lebensqualität wird gesteigert und verbessert, wenn man Flow bei der Arbeit und in Beziehungen mit anderen Menschen findet.

Neurobiologisch kommt das Erleben von Flow zustande, wenn das emotionale und das kognitive Gehirn, also das limbisches und kortikale System, harmonisch zusammenarbeiten und miteinander schwingen (vgl. Esch, S. 283). (JT)

Literatur:

Csiszentmihalyi Mihaly, Flow – Das Geheimnis des Glücks, Stuttgart 2017

Esch Tobias, Der Selbstheilungscode, Die Neurobiologie von Gesundheit und Zufriedenheit, Weinheim, Basel 2017

https://www.uni-ulm.de/in/psy-soz/forschung/forschung/flow-erleben/

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