Unter Selbststeuerung verstehen wir zunächst das bewusste, aktive Handeln aus eigener Verantwortung heraus. Selbststeuerung ist die Kompetenz, Gefühle, Gedanken und Handlungen zielorientiert und bewusst einsetzen zu können. Eine gute Selbststeuerung setzt metakognitive Fähigkeiten voraus. Metakognitive Fähigkeiten entwickeln sich schon in der Kindheit. Es sind Fähigkeiten, über Handlungen und die sich daraus ergebenden Fragestellungen nachzudenken, diese zu reflektieren und entsprechend nach Antworten und Lösungen zu suchen.
Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Joachim Bauer setzt sich in seinem Buch „Selbststeuerung – die Wiederentdeckung des freien Willens“ besonders mit dem heilsamen Einfluss auseinander, der „von einer intakten Selbststeuerung auf unsere Gesundheit ausgeht“ (Bauer, S. 10). Nach Bauer ist Selbststeuerung „ganzheitliche Selbstfürsorge und besteht in der Kunst, Impulse und deren Kontrolle miteinander zu verbinden“ (Bauer, S.10).
Gut entwickelte Selbststeuerung ist eine wichtige Komponente beim Aufbau der eigenen Widerstandskraft. Sie ist die Basis für persönliche Zufriedenheit und für ein erfülltes und gelingendes Leben. Die Art und Weise, wie wir unsere Selbststeuerung einsetzen, hat Einfluss auf unsere Lebensgewohnheiten. Sie gibt uns die Möglichkeit, konstruktiv Heilungsprozesse bei Krankheiten zu unterstützen und konstruktiv auf Stress einzuwirken. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist dabei, dass neben den tragenden guten sozialen Beziehungen „Lebensstil, Ernährung und ausreichende Bewegung zur gesunden Lebensführung“ beitragen. (JT)
Literatur:
Bauer Joachim, Selbststeuerung. Die Wiederentdeckung des freien Willens, München 2015